Kriegsgefahr in Korea
von 7 Manik am 11.04.2013 um 12:45 Uhr (Bearbeitet: 11.04.2013 13:26)

 

Die Frage, die in diesen Tagen wohl die allermeisten Forumbesucher bewegt, lautet wohl: wird es Krieg geben oder nicht? Und falls ja, wird es ein lokaler Krieg sein, oder wird er sich immer weiter ausweiten?

 

Auch mich bewegen diese Fragen. Und ich kann sie weder mit ja noch mit nein beantworten, weil ich kein Hellseher bin.

 

Was ich aber kann ist, die „Tradition“ in diesem Thread weiterhin zu pflegen: Wir haben hier versucht, die kompetentesten und bewährtesten Informationsquellen aus allen Kulturen, aus vergangenen Zeiten und der Gegenwart, zu „sammeln“, ihre Prophezeiungen miteinander abgeglichen und das wiederum mit den sich täglich entfaltenden Entwicklungen auf diesem kleinen blau-grünen Planeten – und seiner Beziehungen zum restlichen Universum. Denn er ist nur ein Staubkorn des Ganzen, was immer noch und wieder gern vergessen wird.

 

Beginnen will ich heute jedoch mit Fakten aus den Medien - Hintergrundinformationen der Entwicklungen.

 

Während bislang vor allem der Nahe Osten von sich reden machte, was Kriegsgefahr angeht, ist es in diesen Tagen vor allem Nordkorea.

 

Gemeinsam mit dem Nahen Osten hat Korea, dass dort seit Jahrzehnten Stellvertreterkriege des Kalten Krieges stattfanden und finden. Von 1950 bis 1953 führte der Krieg dort zur Teilung des Landes. Während Nordkorea vor allem mit Russland und China verbunden ist, ist der Süden Verbündeter der USA, und auch Japan spielt hier als Nachbar eine gewichtige Rolle.

 

Seit 1953 herrschte nur Waffenstillstand zwischen dem Norden und dem Süden. Dieser wurde jetzt im März 2013 offiziell von Nordkorea gekündigt. Es herrsche Kriegszustand – obwohl es bislang keine kriegerischen Angriffe auf den Süden gab.

 

Aber noch diese Woche, voraussichtlich am 15.4., dem Geburtstag des Großvaters des nordkoreanischen Herrschers, wird mit neuen Raketenabschüssen gerechnet. USA und Japan haben bereits Raketenabwehrsysteme in Stellung gebracht – in Tokio z.B. dieselben „Patriot“-Raketenabwehrsysteme wie die NATO in der Türkei an der Grenze zu Syrien, unter Einsatz der Bundeswehr.

 

Dies allein ist schon erstaunlich, wie eng Japan nach dem 2. Weltkrieg nicht nur wirtschaftlich zum Westen aufgeschlossen hat. Der Zweite Weltkrieg brachte den USA die Weltvormachtstellung und zugleich die wirtschaftliche Führungsposition. Soweit noch nachvollziehbar, auch wenn man allen Grund hätte, das zu hinterfragen – ob das „Zufall“ ist, oder von langer Hand geschickt eingefädelt. Wirklich seltsam aber ist, dass die Plätze 2 und 3 der stärksten Wirtschaftsmächte jahrzehntelang Japan und Deutschland belegten – die im Weltkrieg Alliierte waren – GEGEN die USA. Und auch an deren wirtschaftlichem Erfolg waren die USA maßgeblich beteiligt, mit Marshallplan in Deutschland und engen Wirtschaftsbeziehungen mit Japan, die noch vor 70 Jahren mit Pearl Harbour Amerikas Hauptfeind waren.

Mittlerweile wurde Japan von China überholt – das wiederum das Hauptopfer Japans im 2. Weltkrieg war. Der Krieg dort zwischen Japan und China begann bereits 1937 und forderte ca. zwölf Millionen Tote in China. Es gab grausamste Massaker, auch gegen die Zivilbevölkerung. China war damals weitgehend wehrlos, da friedfertig von der Weisheit Konfuzius`und Lao Tse`s geprägt. Aber die Wunden, die die Japaner dort hinterlassen haben, prägen China nachhaltig. Es heißt sogar, der zielstrebige Aufschwung zur künftigen Nr. 1 der Weltwirtschaft ist nur Mittel zum Zweck, um sich an Japan und den „Großnasen“ - Englands Kolonialbestrebungen dort im 19. Jahrhundert – zu rächen.

 

Nochmal wollen die Chinesen nicht wehrloses Opfer sein. Sie rüsten deshalb, ebenso wie Russland, kräftig auf, produzieren nun auch selber Waffen, mit denen sie z.B. Pakistan beliefern. Während der Westen wegen Überschuldung und schwacher Wirtschaft die Rüstungsausgaben kürzt. Allerdings auf sehr hohem Niveau, insbesondere was die USA angeht, die einen sagenhaft hohen Anteil ihres Haushalts (25%?) in den Verteidigungshaushalt stecken.

 

Als letztes Jahr ein Streit zwischen Japan und China um eine erdölreiche Pazifikinsel entbrannte, waren die Chinesen daher diesmal fordernd und herrisch und protzten mit ihrer aufgepäppelten Marine. Und Millionen von Chinesen forderten Rache an den Japanern!!! TOD für Japan, und/oder Krieg gegen sie! Dafür, dass sie die alten Wunden nicht vergessen, sorgen schon die Medien dort.

 

China hat aber noch in zweierlei Hinsicht die jahrzehntelange Tradition der Liste der führenden Länder gebrochen:

 

Zuerst drängte es sich als Wirtschaftsmacht auf Platz 2 zwischen USA und Japan – und ist Hauptgläubiger der USA, weshalb diese in ihrer verschwenderische Geldpolitik, wo sie einfach immer neues Geld drucken, ohne realen Gegenwert, hauptsächlich von China abhängig ist, wie lange diese das hinnehmen. Wird der Bogen überspannt - USA muss ja immer wieder seine Schuldenobergrenze aufstocken, an die sie dauernd stoßen und damit in die Gefahr der Zahlungsunfähigkeit kommen - wird die gesamte Weltwirtschaft in Mitleidenschaft gezogen, weil der Dollar Weltwährung ist.

In Afrika hat  China Europa in vielen Ländern abgehängt, wenn es darum geht, Staatsoberhäupter zu schmieren um sich die Rohstoffe zu sichern. Und in Europa gewinnt es durch die Staatsschuldenkrise ebenfalls schleichend stark an Einfluss, weil China im großen Stil die Staatsanleihen der Krisenländer kaufte, als sie sonst keiner wollte.

 

Parallel zum wirtschaftlichen Aufschwung wurde China in der UN in den engsten Kreis aufgenommen – die „5+1“-Vetomächte, die am meisten zu sagen haben, wenn um Angelegenheiten der Weltsicherheit verhandelt wird.

Und die sind wiederum weitgehend identisch mit der Liste der führenden Wirtschaftsmächte: Die "Fünf" USA, China, Frankreich, Großbritannien, und Russland belegen Platz 1., 2., 5., 6. und 9. der führenden Wirtschaftsmächte, das "+1" ist der ehemalige Kriegsgegner Deutschland mit Platz 4. Das bedeutet, nur Japan als drittgrößte Wirtschaftsmacht fehlt in der Liste der sechs führenden Wirtschaftsmächte beim Weltsicherheitsrat, dafür ist Russland dabei, das nur Platz 9 der Wirtschaftsmächte belegt.

 

Und drittens hat China vor kurzem England überholt bei der jahrzehntelang gültigen Liste der Waffenexporteure: Nach Jahrzehnten, wo England auf Platz 5 war, ist jetzt dort China, dank Cyberkrieg - es werden im großen Stil Computer großer Unternehmen gehackt und dann Plagiate produziert. Auf allen Ebenen, nicht nur bei den Waffen.

 

Wen wundert´s also, dass diese Welt so seltsam ist? Die größten Waffenexporteure sind identisch mit den 5+1-Mächten, die den Frieden dieser Welt massgeblich sichern sollen. Und sind zugleich auch die Wirtschaftsführer dieser Welt. Auch wenn sie - bis auf China - nur einen Bruchteil der Weltbevölkerung ausmachen.

 

Wie soll da die Welt zur Ruhe kommen???

Und was steckt wirklich dahinter, dass die USA durch den Zweiten Weltkrieg Führende Macht wurde, und die größten Feinde der Alliierten USA, England, Frankreich und Russland des Zweiten Weltkriegs, nämlich Deutschland und Japan, soooo schnell zu engen Verbündeten der USA wurden und vor allen anderen Ländern in diesen Listen auftauchen??? Und wie wirkt sich das, was da real dahintersteckt, ebenso wie die geschichtlich bekannten Abläufe, auf das jetzige Geschehen in Asien aus – auf die Region China – Japan – Korea???

 

Immerhin hat China Nordkorea in ungewöhnlich scharfer Form gerüffelt, dass niemand aus selbstsüchtigen Gründen die Region oder gar die Welt destabilisieren dürfte. Das dürfte nicht nur deshalb wirkungsvoll sein, weil China einer der wenigen Verbündeten Nordkoreas ist, sondern auch wirtschaftlich von ihnen abhängig.

 

Russland (Stalin), die lange Zeit im Verdacht standen, die treibende Kraft im Koreakrieg vor 60 Jahren gewesen zu sein, wurden in Wahrheit vom Großvater des jetzigen nordkoreanischen Diktators als Verbündete überredet, dort einen Stellvertreterkrieg zu führen.

 

Jetzt hingegen (Putin) teilte Russland vor einigen Wochen mit, sie fühlten sich bedroht durch die Drohungen Nordkoreas. Als Putin vom 5. Treffen der BRICS -Staaten, erstmals in Südafrika zurück kam, ordnete er noch vom Flugzeug aus ein ungeplantes Großmanöver an, mit 32 Kriegsschiffen und 7000 Soldaten am Schwarzen Meer. Zeitgleich erklärte Nordkorea Südkorea den Kriegszustand.

 

Aber auch ohne Krieg wurden in den vergangenen Wochen Entscheidungen getroffen, die die Weltkarte auf Jahrzehnte verändern könnten. Die BRICS-Staaten Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika beschlossen bei ihrem 5. Treffen, ihre Zusammenarbeit zu intensivieren. Diese fünf Länder machen zusammen fast die halbe Weltbevölkerung aus, während der Westen, USA und Westeuropa, gerade mal 10% ausmachen.

 

Dass dies nicht nur Worte sind zeigt die Einigung, die nach jahrelangen Zerwürfnissen zwischen China und Russland in den vergangenen Wochen getroffen wurde, bezüglich gegenseitiger Energielieferungen. Würde die Welt sich „normal“ weiter entwickeln, würde/ könnte das das Ende der Vormachtstellung des Westens bedeuten, der in hohem Maße von den Rohstoffen ehemaliger Kolonien und den Energielieferungen Russlands abhängig ist.

 

Möglich wurde diese Einigung durch einen Generationenwechsel in China. Regierung und Partei, überall wurde dort in den vergangnen Wochen die Führungsriege verjüngt und erneuert.

 

Dies zunächst mal als Hintergrundinformationen über die komplexen Entwicklungen in diesem Teil der Erde – der letzten Wochen, und deren geschichtlichem Hintergrund.

 

Was die Prophezeiungen etc. angeht, dazu das nächste Mal mehr.

 

Lieben Gruß

 

7 Manik


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